Quittengelee schmeckt nicht nur lecker, sondern hat auch symbolischen Charakter. Denn Quitten stehen seit frühem Menschengedenken für Glück, Klugheit, Schönheit, Beständigkeit, Liebe und Fruchtbarkeit. Wer sich also geduldig die Zeit fürs Einkochen nimmt, kann anschliessend schon frühmorgens sein Brötchen mit all diesen positiven Eigenschaften süss bestreichen.
Schon gewusst?
Die meisten europäischen Quittensorten sind roh nicht essbar, da sie sehr hart und bitter sind. Natürlich gibt es Sorten, die auch ungekocht schmecken – beispielsweise die Shirin-Quitte, welche aber vor allem in der Türkei angebaut wird.
Da die Quitte von Natur aus genügend Pektin enthält, ist für die Herstellung von Quittengelee kein Gelierzucker (der in den meisten Fällen neben Zucker und Säuerungsmitteln auch das umstrittene Palmfett enthält) nötig. Es bedarf dazu lediglich etwas Geduld.
Im Keller (9 bis 13°C): 12 Monate (gut verpackt, im Dunkeln)
Im Kühlschrank (1 bis 5°C): 2 Monate (geöffnet)
Im Tiefkühlschrank (–18 bis –20°C): 24 Monate (gut verpackt)
Zubereitungszeit
Aktive Zubereitungszeit: 00H50M
Wartezeit: 25H55M
Zeit Total: 26H45M
Die Zubereitungsdauer für etwaige Teilrezepte (z.B. separat verlinktes Teig-Rezept) ist nicht in die hier angegebene Zubereitungszeit eingerechnet.
Zutaten
Saft
1000 g Quitten, gerüstet
1100 g Wasser
Fruchtaufstrich
1300 g Quittensaft
910 g Zucker
10 g Zitronensaft, frisch gepresst
Zubereitung
Für den Quittensaft die Quitten (Gesamtgewicht ungerüstet: ca. 1150 g) sauber waschen, die feinen Härchen wegreiben (diese enthalten sehr viele Bitterstoffe) und die Fliege sowie den Stielansatz entfernen. Die gerüsteten Früchte mitsamt Schale und Kerngehäuse halbieren, der Länge nach nochmals halbieren und anschliessend in ca. 1 cm breite Scheiben schneiden.
Die Quittenscheiben in einen Kochtopf geben, etwa 1100 g Wasser dazugeben bis sie knapp bedeckt sind und ohne Deckel aufkochen.
Die Hitze reduzieren, sodass die Flüssigkeit nur noch leicht köchelt, und die Früchte etwa 45 Minuten garen.
Den Kochtopf vom Herd nehmen, zudecken (z.B. mit dem Topfdeckel oder einer Frischhaltefolie) und 24 Stunden bei Raumtemperatur ziehen lassen.
Den Quittensaft durch ein Gazetuch filtern und auspressen.
Den gepressten Quittensaft mit dem Zucker und dem Zitronensaft in einen grossen Kochtopf geben und mischen.
Die Mischung unter häufigem Rühren langsam aufkochen.
Die Herdplatte anschliessend auf die mittlere Stufe zurückschrauben und die Mischung unter leichtem Köcheln zu Gelee einkochen (ca. 45–90 Minuten). Dabei ab und zu umrühren.
Kurz vor dem Ende des Koch-Prozesses, können die Einmachgläser bereitgemacht werden. Gläser dazu gründlich waschen, mit klarem, kaltem Wasser ausspülen und im Backofen bei 120°C (Umluft) ca. 15 Minuten sterilisieren und vorwärmen. Die Gläser müssen warm sein, da sie sonst beim Einfüllen des heissen Gelees zerspringen können.
Sobald das Quittengelee fertig gekocht ist, dieses zügig bis zu 0.5 cm unter den Rand in die vorbereiteten Gläser abfüllen. Falls etwas daneben gekleckert wird, die Gläser schnell mit einem feuchten Haushaltspapier reinigen, danach sofort den Deckel aufschrauben und das Quittengelee abkühlen lassen.
Tipps
Es kann sein, dass das Fruchtfleisch der Quitten bräunliche, fleckige Verfärbungen aufweist. Das kann vorkommen und ist normal. Die Qualität des Gelees wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Je stärker der Saft aus der Quittenflüssigkeit ausgepresst wird, desto trüber wird das Gelee. Da ich das Quittengelee aber nicht nach Aussehen, sondern Geschmack beurteile, presse ich soviel aus, wie nur möglich.
Den Topf während dem Kochen auf keinen Fall mit einem Deckel verschliessen, da das Gelee sonst überkocht.
Ob das Gelee fertig gekocht ist, erkennt man am folgenden Test: Kleinen Teller in den Tiefkühler legen, bis er kalt ist. Dann einen Klecks Gelee darauf geben und kurz in den Kühlschrank legen, bis er abgekühlt ist (ca. 2–3 Minuten). Geliert das Gelee und läuft beim Schräghalten des Tellers nicht mehr sofort daran herunter, ist es bereit zum Abfüllen. (Das ist für mich meist der Zeitpunkt, wenn der Gelee-Klecks die Konsistenz aufweist, welche ein Hauch vor der Konsistenz ist, die ich gerne für zum Bestreichen meines Frühstücksbrötchens hätte.)
Bei Gläsern mit einem Schraubdeckel erkennt man am zarten Ploppen der Deckel, dass sich im Glas ein Vakuum gebildet hat und die Haltbarkeit des Gelees damit gewährleistet ist. Bei Weck-Gläsern mit Glasdeckel kann man nach ca. 2 Stunden sanft versuchen, den Deckel anzuheben. Klappt es nicht, sind die Gläser bereit für das Vorratsregal.
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Rezept
Quittengelee (ohne Gelierzucker)
Verfasserin
Judith Erdin
Veröffentlicht am
Aktive Zubereitungszeit
Wartezeiten
Zeit Total
Bisherige Bewertung
3 Based on 33 Review(s)
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12 Kommentare
Nana schrieb am 27. Oktober 2018:
Liebe Frau Erdin
habe kürzlich auch Quitten eingekocht und zwar auch ohne Gelierzucker, ging prima!
Noch ein Tip: da die Kerne der Quitten Blausäure enthalten sollten sie zum Kochen nicht zerschnitten werden.
Damit die Kocherei der Früchte schneller geht, haben wir sie nach dem Putzen mit der Fleischmaschine in dünne Scheiben geschnitten ( das Innere liess sich dann gut herauspullen) das hat super geklappt.
Ich weiss nicht welche Sorte wir bekommen haben, ich habe einige Scheiben im Dörrex gedörrt; herausgekommen sind Quitten-Chips!
Wer einen Steamer hat kann die Gläser dort sterilisieren: 15 Min 100° mit Dämpfen.
Herzlichst Nana
Das Gelee ist mir auf Anhieb gelungen, dank der sehr verständlichen Anleitung und der Tipps! Gläser habe ich im Steamer bei 100 Grad für 15 Min. sterilisiert. Der Geschmack des Gelees ist super-lecker und ich werde es bestimmt wieder machen (auch schon weil es ohne Gelierzucker gemacht werden kann).
Hallo zusammen,
werde heute auch probieren, ohne Gelierzucker Gelee zu kochen..;o)
Was ich noch anmerken möchte: seit Ewigkeiten koche ich keine Gläser mehr aus o.ä. – sie kommen bei mir aus der Spülmaschine. Wenn man auf normale Sauberkeit achtet, reicht das vollkommen aus. Die Marmelade / das Gelee hält definitiv auch länger als ein Jahr! Sogar geöffnet im Kühlschrank hält es, zumindest bei mir, meistens länger als gekaufte Marmelade (unfassbar..;o).
Hallo Judith
Als ich leztes Jahr deine Rezepte ohne Gelierzucker gemacht habe mache ich die Konfitire und Gelees nur
noch so. Schmecken himmlisch. Vielen Dank.
Hansruedi.
Liebe Judith
Das Quitengelee Rezept ist einfach super und mit dem Steamer geht das so easy.
Ich wasche die Quitten und schneide die Frucht dann in ca. 8-10 Stücke. Kerngehäuse bleibt dran. Alles auf eine gelochte Schale verteilen und in den Steamer schieben. Eine ungelochte Schale darunter einschieben. 10min bei 100°C und ca 35 min bei 120°C.
Und schon hat man den fertigen Saft in der ungelochten Schale. Ich fülle den Saft in eine Flasche und lasse ihn über Nacht im Kühlschrank stehen. Jetzt kann man daraus Deinen feinen Quittengelee machen
Liebe Grüsse Claudia
Habe gestern den Gelee gemacht! Habe genau die Mengenangaben verwendet wie beschrieben. Hatte aber alles ausgepresst was ging und bin nur auf gut 1000g Saft gekommen. Habe dann Zucker und Zitronensaft einfach im Verhältnis gekürzt resp. weniger genommen.
Ich habe den Gelee heute probiert! Schmeckt mega fein. Dürfte aber für meine Verhältnisse noch weniger Zucker haben.
Kann ich einfach weniger Zucker nehmen und dann dauert das gelieren einfach länger? Oder wie ist das?
Danke dir sehr!
PS: auch dein zweites Buch habe ich gekauft. Mega toll! Und im November komm ich zum Laugenkurs…! Freu mich!
Es kann gut sein, dass du nicht ganz so viel Saft bekommen hast. Es kommt natürlich immer auf die Früchte an, die du verwendest und wie stark die Flüssigkeit verdunstet beim Kochen. (Kann ja von Kochherd zu Kochherd unterschiedlich sein)
Du hast es aber prima gelöst und die Zucker- und Zitronensaftmenge angepasst. Genau so hätte ich es auch gemacht.
Wenn du weniger Zucker verwendest, dauert das Einkochen einfach länger, das hast du korrekt vermutet.
Es freut mich natürlich auch, dass dir mein zweites Buch so gut gefällt und ja, bis bald im Laugenkurs. 🙂
Jammiii. Ich LIEBE Quittengelee ohnehin aber dieses Rezept übertrifft sogar das meiner Oma. Unbedingt ausprobieren! Das lange einkochen wird sich lohnen, da es den Geschmack nochmals um ein Vielfaches intensiviert und die Farbe genau wie in den Bildern wird.
Liebe Frau Erdin
habe kürzlich auch Quitten eingekocht und zwar auch ohne Gelierzucker, ging prima!
Noch ein Tip: da die Kerne der Quitten Blausäure enthalten sollten sie zum Kochen nicht zerschnitten werden.
Damit die Kocherei der Früchte schneller geht, haben wir sie nach dem Putzen mit der Fleischmaschine in dünne Scheiben geschnitten ( das Innere liess sich dann gut herauspullen) das hat super geklappt.
Ich weiss nicht welche Sorte wir bekommen haben, ich habe einige Scheiben im Dörrex gedörrt; herausgekommen sind Quitten-Chips!
Wer einen Steamer hat kann die Gläser dort sterilisieren: 15 Min 100° mit Dämpfen.
Herzlichst Nana
Das Gelee ist mir auf Anhieb gelungen, dank der sehr verständlichen Anleitung und der Tipps! Gläser habe ich im Steamer bei 100 Grad für 15 Min. sterilisiert. Der Geschmack des Gelees ist super-lecker und ich werde es bestimmt wieder machen (auch schon weil es ohne Gelierzucker gemacht werden kann).
Hallo zusammen,
werde heute auch probieren, ohne Gelierzucker Gelee zu kochen..;o)
Was ich noch anmerken möchte: seit Ewigkeiten koche ich keine Gläser mehr aus o.ä. – sie kommen bei mir aus der Spülmaschine. Wenn man auf normale Sauberkeit achtet, reicht das vollkommen aus. Die Marmelade / das Gelee hält definitiv auch länger als ein Jahr! Sogar geöffnet im Kühlschrank hält es, zumindest bei mir, meistens länger als gekaufte Marmelade (unfassbar..;o).
Einen schönen Herbst noch, frohes Einkochen!
Die Leo.
Super Rezept, welches stets gelingt und ein Gelee, das super schmeckt! Herzlichen Dank dafür, liebe Judith!
Herzlich Ännie
Ein ganz arg tolles Rezept und das farblich schönste Quittengelee, das wir je gemacht haben. Vielen Dank für die Inspiration!
Hallo Judith
Als ich leztes Jahr deine Rezepte ohne Gelierzucker gemacht habe mache ich die Konfitire und Gelees nur
noch so. Schmecken himmlisch. Vielen Dank.
Hansruedi.
Liebe Judith
Das Quitengelee Rezept ist einfach super und mit dem Steamer geht das so easy.
Ich wasche die Quitten und schneide die Frucht dann in ca. 8-10 Stücke. Kerngehäuse bleibt dran. Alles auf eine gelochte Schale verteilen und in den Steamer schieben. Eine ungelochte Schale darunter einschieben. 10min bei 100°C und ca 35 min bei 120°C.
Und schon hat man den fertigen Saft in der ungelochten Schale. Ich fülle den Saft in eine Flasche und lasse ihn über Nacht im Kühlschrank stehen. Jetzt kann man daraus Deinen feinen Quittengelee machen
Liebe Grüsse Claudia
Vielen Dank für deinen tollen Input. Perfekt für alle Steamer-Besitzer:innen. 🙂
Liebe Grüsse
Judith
Ein wunderbares Gelee………wie immer mit ” gelingsicherer” Beschreibung von Frau Streusel……!
Liebe Judith
Habe gestern den Gelee gemacht! Habe genau die Mengenangaben verwendet wie beschrieben. Hatte aber alles ausgepresst was ging und bin nur auf gut 1000g Saft gekommen. Habe dann Zucker und Zitronensaft einfach im Verhältnis gekürzt resp. weniger genommen.
Ich habe den Gelee heute probiert! Schmeckt mega fein. Dürfte aber für meine Verhältnisse noch weniger Zucker haben.
Kann ich einfach weniger Zucker nehmen und dann dauert das gelieren einfach länger? Oder wie ist das?
Danke dir sehr!
PS: auch dein zweites Buch habe ich gekauft. Mega toll! Und im November komm ich zum Laugenkurs…! Freu mich!
Liebe Annina
Es kann gut sein, dass du nicht ganz so viel Saft bekommen hast. Es kommt natürlich immer auf die Früchte an, die du verwendest und wie stark die Flüssigkeit verdunstet beim Kochen. (Kann ja von Kochherd zu Kochherd unterschiedlich sein)
Du hast es aber prima gelöst und die Zucker- und Zitronensaftmenge angepasst. Genau so hätte ich es auch gemacht.
Wenn du weniger Zucker verwendest, dauert das Einkochen einfach länger, das hast du korrekt vermutet.
Es freut mich natürlich auch, dass dir mein zweites Buch so gut gefällt und ja, bis bald im Laugenkurs. 🙂
Liebe Grüsse
Judith
Jammiii. Ich LIEBE Quittengelee ohnehin aber dieses Rezept übertrifft sogar das meiner Oma. Unbedingt ausprobieren! Das lange einkochen wird sich lohnen, da es den Geschmack nochmals um ein Vielfaches intensiviert und die Farbe genau wie in den Bildern wird.
Danke für das tolle Rezept.
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